Kalman der Krüppel

Kalman der Krüppel wird Ende des 19. Jahrhunderts im polnischen Dorf Dombrowka geboren. Er kann seine körperlichen Defizite durch Intelligenz, Wendigkeit, einen zähen Willen und eine bisweilen überraschende Gnadenlosigkeit wettmachen. In dem fesselnd geschriebenen Roman »Kalman der Krüppel« schildert Yehuda Elberg die ganze Welt des jüdischen Shtetls: Heilige und Dummköpfe, Rabbis und Provinzpolitiker, Kaufleute und Tagelöhner, trullige Trinen und törichte Tröpfe. Der alltägliche Überlebenskampf in einer polnischen Kleinstadt, die politischen, religiösen und wirtschaftlichen Spannungen sind der Hintergrund für diesen farbenfrohen Roman, in dessen Mittelpunkt Kalman der Krüppel steht. Anfangs ein kleiner Krämer, baut er binnen weniger Jahre, gegen vielfältige Widerstände, ein Imperium auf, zu dem nicht nur ein kleines Kaufhaus und eine Zuckerraffinerie gehören, sondern auch eine Stromfabrik, mit der das kleine Dorf Anschluß an die Zukunft erhalten soll. Kalman, der zunächst in seinem unbändigen Willen zum Erfolg vor Lüge und Betrug, ja sogar vor einem Mord nicht zurückschreckt, wird mit zunehmender Macht menschlicher. Für seine Umwelt – und manchmal auch für sich selbst unerklärlich, entwickelt er Mitgefühl und Hilfsbereitschaft. Doch es kommt der Tag, an dem diese Welt zerstört wird.